Spatzl-Report 5

Inzwischen sind ein paar Tage vergangen, in denen ich weitere Erfahrungen mit dem Legleader bzw. mit dem Versuch, eine halbwegs anständige Leinenführigkeit zu erlangen, sammeln durfte. Zwei Ereignisse möchte ich da gerne genauer beschreiben:

Gestern habe ich einen Spaziergang durch die frühsommerliche und damit gut belebte Fußgängerzone Hildens gewagt. Und was soll ich sagen?
Es lief vorbildlich. Trotz anderer Hunde, spielender Kinder, streckenweise reichlich Fußgängerverkehr und mit Sicherheit sehr verlockender Gerüche an jeder zweiten Laterne – das über Jahre hinweg gewohnte Ziehen an der Leine blieb aus. Damian ging ganz korrekt eng „bei Fuß“, folgte jedem meiner Manöver sofort und ohne Zug auf der Leine. Auch das obligatorische „Beinchen heben“ an Blümenkübeln und Laternen erfolgte nicht. Ich will ehrlich sein – und das ist ja hier keine Werbeseite für den Legleader – der Innenstadt-Spatzl hat mir viel Freude bereitet und mich auch ein Stück weit mehr von dieser Trainingsmethode überzeugt.

Heute morgen kam dann promt die Standardsituation Nummer 2. Wir marschierten in inzwischen beständig korrekter Einigkeit durch den Wald, als eine Frau mit ihrem Münsterländer am Horizont auftauchte. Dieser Münsterländer ist bisher bei ausnahmslos jedem Aufeinandertreffen wild kläffend und mit gefletschten Zähnen um uns herum gesprungen. Und Damian hat sich dann auch nie groß bitten lassen, um bei dem „Tänzchen“ mit gleichen Verhaltensweisen mitzumachen. Wenn ich Damian an der Leine hatte, wurde das zu einem wahren Kraftakt, zumal der Münsterländer in der Regel frei lief und nicht auch nur das kleinste Bisschen auf seine laut schreiende Halterein hört. Zu meiner Beruhigung legte der Münsterländer dieses Verhalten nicht nur uns gegenüber an den Tag, sondern ist inzwischen dafür wohl bekannt im Wald. Frau Münsterländer hat uns wohl auch frühzeitig entdeckt, jedenfalls schnappte sie sich ihren Hund am Halsband und wartete dann so direkt neben dem Weg auf unser Vorbeiziehen. Und wieder geschah das, was immer passiert: Münsterländer kollabiert, bricht Frauchen fast das Handgelenk bei ihrem Versuch, ihren Hund am Halsband unter Kontrolle zu halten, während Münsterländer mit aller Kraft und Anstrengung versuchte, uns immer wieder mit blitzenden Zähnen zu erreichen. Und Damian? Er grummelte nur ganz leise in seinen Bart und marschierte eng bei Fuß in gut einem Meter Abstand an dem Münsterländer vorbei. Keine Anzeichen von Zerren, Kläffen, Zähne zeigen. Nichts! Wer hätte das gedacht. Aus der Erfahrung aus vielen vielen Spaziergängen und Aufeinandertreffen auch mit diesem Münsterländer weiß ich: Das wäre vor wenigen Wochen noch ganz anders abgegangen.

Bei der Gelegenheit möchte ich noch von einem weiteren Teilerfolg berichten. Ich habe parallel zum Legleader auch immer noch meine normale Hundeleine dabei bzw. parallel angeschnallt. Bei bereits mehreren Versuchen im Wald, Damian vom Legleader abzuschnallen und nur die normale Leine einzusetzen, kann ich feststellen, dass auch dann Damian deutlich weniger zieht bzw. auch über große Strecken super "bei Fuß" geht. Ganz entspannt, mit durchhängender Leine, in engem Abstand auch bei plötzlichen Richtungswechseln.

Mein nun nächstes Etappenziel heisst: Dieses alles festigen und dann zugleich langsam das "frei bei Fuß" angehen. Und wenn das alles dann auch mal noch im Jogging-Tempo funktioniert, wäre ich restlos zufrieden. 😉 Aber ich werde berichten...

2 Gedanken zu „Spatzl-Report 5“

  1. Na siehste, der Dämlich (Damian) ist doch nicht zu dumm zum lernen. Wahrscheinlich geht ihm dein „Gelaber“ am Hundehintern vorbei. Bei mir geht er auch ohne sowas brav (zumindestens meistens) „bei Fuß“. 😉
    HDL Papi deine A.

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